StartReisen ∷ Ein langes Wochenende in Hamburg (2016)

Hamburg ist nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands und beherbergt den größten heimischen Hafen. Im Zentrum dieser beeindruckenden Metropole im Norden der Bundesrepublik kommen viele Attraktionen auf engem Raum zusammen, so dass sich innerhalb kurzer Zeit ein umfangreiches Besichtigungsprogramm bewältigen lässt. In Anlehnung und Erinnerung an eine dort absolvierte Städtereise werden in diesem Reisebericht nachfolgend zahlreiche Reisetipps gegeben sowie zwei Laufwege vorgeschlagen (und als GPS-Tracks zum Download angeboten), welche an etlichen Sehenswürdigkeiten entlangführen.
 

Die Routen

Der erste Rundgang konzentriert sich auf die Innenstadt und ist in der nachfolgenden Karte durch einen grünen Linienzug symbolisiert. Die zweite Wegstrecke ist rot dargestellt, betrifft im Wesentlichen die Hafengegend und orientiert sich am Verlauf der Buslinie 111, die auch als Hamburgs Sightseeing-Linie bekannt ist und laut deren (ursprünglicher) Konzeption man im Durchschnitt alle 111 Sekunden an einer Sehenswürdigkeit vorbeifährt.

Route

Die im Stadtplan eingezeichneten roten und grünen Fähnchen markieren touristisch relevante Punkte; die Nummern jeweils rechts davon findet man – der Route gemäß eingefärbt – weiter unten in diesem Artikel wieder, wo dann die Örtlichkeit näher beschrieben ist. Die dortigen Erläuterungen sollen und können nicht den Umfang sowie die Aktualität eines Reiseführers oder Lexikonartikels haben, aber genügen vielleicht schon, um ein Gefühl zu entwickeln, was einen erwartet und ob dies dem eigenen Geschmack entsprechen könnte. Wer an weitergehenden Informationen (z. B. Detailangaben, Veranstaltungs­programmen, Erfahrungen/Bewertungen, Öffnungszeiten oder Eintrittspreisen) interessiert ist, möge bitte im Internet nach den (fettgedruckten) Begriffen suchen.

Besichtigung der Innenstadt

Die gut 10 km lange grüne Tour beginnt auf dem Hachmannplatz an der Ostseite des Hauptbahnhofs und endet neben der U-Bahn-Station St. Pauli. Dabei bekommt man folgende Dinge zu sehen:

01-02 Der Hauptbahnhof ist ein wichtiges Drehkreuz des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs; in seiner geräumigen Bahnsteighalle führt der Südsteg als Fußgängerbrücke über die Gleise.
03 Das Ohnsorg-Theater hat sich auf die Aufführung von Theaterstücken auf Niederdeutsch spezialisiert und befindet sich seit 2011 am Heidi-Kabel-Platz nördlich des Hauptbahnhofs.
04 Die Heilige Dreieinigkeitskirche St. Georg wurde speziell für Konzerte konzipiert und besticht durch ihre hervorragende Akustik.
05 Das 1909 für Passagiere der Hamburg-Amerika-Linie eröffnete Grand-Hotel Atlantic Kempinski steht seit 2010 unter Denkmalschutz. Hier wohnt der Rockmusiker Udo Lindenberg, wurden aber auch Außenszenen des Spielfilms James Bond 007 – Der MORGEN stirbt nie gedreht.
06-09 Man kann es durchaus als eine Form von Luxus auffassen, quasi in bester Lage mitten im Zentrum ein so ausgedehntes Gewässer wie den Alstersee zu haben. Dessen größerer, nördlicher Teil wird als Außenalster bezeichnet und zum Segeln, Rudern sowie Tretbootfahren genutzt. Um zur kleineren, südlichen Seite, der Binnenalster, zu gelangen, unterquert man erst die Kennedybrücke, um dann über die Lombardsbrücke zum Ufer gegenüber zu wechseln, von wo wiederum eine Unterführung abgeht.
10 Rund um den Georgsplatz in der Altstadt gibt es einige spätklassizistische Häuser.
11 Die Fußgängerzone Spitalerstraße bildet den Hauptzugang in die Innenstadt.
12 Die Hauptkirche St. Jacobi ist einer der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Bauten in der Stadtmitte.
13-15 Sprinkenhof, Chilehaus und Meßberghof sind markante Gebäude des einzigartigen, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Kontorhausviertels und wurden einst entworfen/errichtet, um Handelsunternehmen repräsentative Büroflächen mit flexibler Raumaufteilung zur Verfügung zu stellen. Wo immer sich hier einem Durchgänge oder Innenhöfe offenbaren bzw. Türen öffnen, sollte man die Chance zur näheren Begutachtung ergreifen (selbst wenn dafür kurz von der eigentlichen Route abgewichen werden muss).
16 Die Mönckebergstraße, verkürzt auch genannt, ist eine der Haupteinkaufsmeilen Hamburgs.
17 Der Turm der ältesten Hauptkirche St. Petri kann bestiegen werden und bietet einen guten Überblick über die Alt- und Innenstadt.
18-21 Am Rathausmarkt liegen die Rathausschleuse sowie das architektonisch prachtvolle Rathaus im historistischen Stil der Neorenaissance, welches sowohl Sitz der Bürgerschaft als auch der Landesregierung ist und im Rahmen regelmäßiger Führungen erkundet werden kann. Auf seiner Rückseite schmiegt sich die Handelskammer/Börse mit ihrer augenfälligen Säulenfassade an.
22 Die Alsterarkaden sind rundbogige Arkadengänge im italienischen Stil und ein Stück des Alsterwanderwegs.
23-24 Der 2005 komplett umgestaltete Jungfernstieg ist ein beliebter Verweilplatz, an dem sich u. a. das älteste Warenhaus der Stadt, das Alsterhaus, befindet und der einen Gesamtblick auf die Binnenalster in Richtung Lombardsbrücke gewährt; auch legen hier Ausflugsschiffe (z. B. für Alsterrundfahrten) an.
25-27 Unweit des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes der Alten Oberpostdirektion verbindet der Gustav-Mahler-Platz die nörd- und südlichen Colonnaden, eine der ältesten Fußgängerzonen Hamburgs, deren Arkadengänge venezianisches Flair verbreiten.
28-29 Rund um den Gänsemarkt in der Neustadt haben sich eine inhäusige Einkaufspassage (mit etwa 25 Händlern über drei Ebenen hin zu den Colonnaden) sowie etliche Trend- und Traditionsgeschäfte angesiedelt. Wem das das noch nicht ausreicht, kann seine Shopping-Tour auf die nahe Hanseviertel-Einkaufspassage, welche weitere ca. 60 Läden unter einem Dach mit riesigen Glaskuppeln beherbergt, oder andere Teile des Passagenviertels (z. B. Hamburger Hof, Alte Post …) ausdehnen.
30-34 Auf der Fleetinsel geht es parallel zum Neuen Wall mit seinen vielen erlesenen Schmuck- und Modegeschäften am Alsterfleet entlang und anschließend über die Michaelisbrücke sowie an den am Krayenkamp gelegenen Kramer-Witwen-Wohnungen, den sogenannten Krameramtsstuben, vorbei zur Hauptkirche St. Michaelis, dem bekanntesten Kirchenbau Hamburgs und seit Jahrhunderten ein prägnantes, weithin sichtbares Wahrzeichen der Hansestadt; von der Plattform ihres charakteristischen Turms hat man einen erstklassigen Ausblick.
35-38 Über Michelwiese und Venusberg kommt man abseits der Hauptverkehrsadern zum Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark.
39-40 Die Tanzenden Türme (Tango-Türme), zwei seltsam geknickte Hochhäuser am östlichen Eingang der Reeperbahn, bilden den Endpunkt der Besichtigung. Wer noch nicht müde ist, kann längs des Walls (in Richtung des denkmalgeschützten Brahms Kontors am Johannes-Brahms-Platz) durch die Parkanlage Planten un Blomen spazieren (wo EisArena bzw. Rollschuhbahn angesiedelt sind sowie im Sommer allabendlich farbige Wasserlichtkonzerte veranstaltet werden), mit einer Kieztour durch das Hamburger Vergnügungs- und Rotlichtviertel fortfahren oder südwärts zum Hafen abbiegen; ansonsten lassen sich von der U-Bahn-Station St. Pauli aus (per Linie U3) auch entferntere Ziele (u. a. Schanzenviertel, Stadtpark mit Planetarium …) erreichen oder die Heimfahrt antreten.

Zu diesem Streifzug durch die City kann ein GPS-Track betrachtet bzw. im GPX-Format heruntergeladen werden, den dann ein jeder selbst anpassen, ins Navigationsgerät übernehmen oder in gewünschter Qualität auf eine Straßenkarte übertragen kann:

Da insbesondere am Anfang des Wegs diverse Windungen liegen, ist es möglich, die Strecke abzukürzen, beispielsweise indem man

auslässt bzw. in andere Ausflüge verlagert. Alternativ könnte man den Trip irgendwo im Zentrum rund um den Neuen Wall (30) beenden und später ab der S-Bahn-Station Jungfernstieg oder Stadthausbrücke wieder aufnehmen, dann aber noch einen Aufenthalt im bunten Schanzenviertel oder auf der lebhaften Reeperbahn anfügen, also quasi in zwei kleinere Teile zerlegen und diese an unterschiedlichen Tagen realisieren.

Ein Bummel durch das Schanzenviertel könnte Schanzenpark und -höfe rund um den Bahnhof Sternschanze umfassen und in einem Bogen via Susannenstraße, Schulterblatt, Augusten- sowie Schlachthofpassage mitten ins Karolinenviertel hinein führen (siehe: Umgebungsplan Schanzen-/Karolinenviertel). Und zur Reeperbahn, die ihren Namen den sogenannten Reepschlägern (d. h. Taumachern bzw. Seilern) verdankt, werden einige Tipps in der nachstehenden Routenbeschreibung gegeben.

Erkundung des Hafens

Die gut 12 km lange rote Tour orientiert sich am Verlauf der öffentlichen Buslinie 111, so dass deren Haltestellen meist nicht weit entfernt liegen und man einzelne Abschnitte mit dem Bus abfahren könnte; inwieweit man davon Gebrauch macht, muss ein jeder selbst entscheiden. Diese an den Bussteigen auf der Südseite des Bahnhofs Altona beginnende, sowohl Landungsbrücken als auch HafenCity samt Speicherstadt einschließende und später im sog. alten Hamburg endende Besichtigung beinhaltet folgende Wegpunkte:

01-03 Der Bahnhof Hamburg-Altona ist ein Durchgangs- wie auch Kopfbahnhof. Mit seiner Verlegung um 500 m nordwärts war Ende des 19. Jahrhunderts eine Freifläche entstanden, die zu einer Grünanlage namens Platz der Republik umgestaltet wurde. Das vormalige Bahnhofsgebäude blieb erhalten und wurde zum Rathaus Altona erweitert.
04 Der Altonaer Balkon ist eine 27 m hohe Aussichtsplattform mit Blick auf die Elbe und den Containerhafen.
05 Das Dockland ist ein Bürogebäude in Form eines Prismas (auf Basis eines Parallelogramms); zur einen Seite ragt es wie ein Schiffsbug übers Wasser, während auf seiner anderen Außenwand Treppen zu einer Dachterrasse hochgestiegen werden können.
06-08 Der Fischmarkt Hamburg-Altona ist ein gewerblicher Umschlagplatz für Frischfisch und sollte nicht mit dem weiter östlich gelegenen Altonaer Fischmarkt, eine sonntägliche Touristenattraktion in den frühen Morgenstunden an der Fischauktionshalle, verwechselt werden. Auf der Strecke dazwischen befinden sich neben diversen Restaurants außerdem ein paar urige, alte Seemannskneipen, darunter diejenige, in welcher seit 2007 die Late-Night-Show Inas Nacht aufgezeichnet wird.
09 U-434 ist ein erst 2002 ausgemustertes U-Boot der sowjetischen/russischen Marine, welches nun als Museumsschiff fungiert und dem Besucher sowohl dessen spannende Technik als auch beklemmende Enge nahe bringt.
10-12 Am Beatles-Platz, dessen Pflasterung einer Vinyl-Schallplatte nachempfunden ist und von dem aus mit der Großen Freiheit eine der belebtesten Seitenstraßen der Reeperbahn abgeht, sind Silhouetten-Skulpturen der fünf Beatles-Musiker aufgestellt, die in der Hansestadt ihre Lehrjahre verbrachten.
13-14 Der von zahlreichen Kneipen und Pubs umringte sowie im Sommer voller Bierbänke stehende Hans-Albers-Platz gedenkt des 1960 gestorbenen Schauspielers, dessen Filme vielfach das Milieu nachzeichneten. Weitere populäre Lokale, Bars und Szenetreffs reihen sich am Hamburger Berg aneinander.
15-16 Auf dem Spielbudenplatz waren einst Holzbuden von Künstlern und Gauklern aufgebaut; heutzutage wird er für kleine und große Veranstaltungen genutzt, die fast ganzjährig ein interessantes und vielfältiges Programm offerieren. An seinem Rand liegen das Panoptikum – Deutschlands ältestes Wachsfiguren­kabinett – sowie etliche Theater- und Operettenhäuser.
17-18 Das St. Pauli Theater ist das älteste private Schauspielhaus der hanseatischen Metropole und grenzt direkt an das aus Film und Fernsehen bekannte Polizeikommissariat 15 Davidwache.
19-20 Das Sankt Pauli Museum illustriert die Entwicklung des Stadtteils und befindet sich in der Davidstraße. Von dieser zweigt die Herbertstraße ab, in der leicht bekleidete Damen sich hinter Schaufenstern präsentieren und ihre Dienste anbieten; obwohl es sich eigentlich um öffentlichen Raum handelt, versuchen Sichtblenden den Einblick zu verwehren sowie Schilder den Zutritt für Minderjährige und Frauen zu untersagen.
21 Im 426 m langen Alten Elbtunnel können Fußgänger und Radfahrer (sowie im eingeschränkten Maße auch Kraftfahrzeuge) die Norderelbe unterqueren.
22-25 Die St. Pauli Landungsbrücken sind eine große Anlegestelle für Fahrgastschiffe. Hier betreibt u. a. der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sein Fährnetz; außerdem setzen zu den Aufführungszeiten kostenlose Shuttles zum Musical-Boulevard über. Auch die Museumsschiffe RICKMER RICKMERS und CAP SAN DIEGO ankern in der Nähe.
26-27 An der Elbpromenade befindet sich die U-Bahn-Haltestelle Baumwall (Elbphilharmonie) innerhalb eines Abschnitts, in welchem die Schienentrasse überirdisch auf einem stählernen Viadukt verläuft.
28 Das Polizeikommissariat 21 ist Handlungsmittelpunkt der ZDF-Fernsehserie Notruf Hafenkante; mit etwas Glück kann man hier oder im übrigen Stadtgebiet Außendrehs beobachten.
29-30 Die Fertigstellung der Elbphilharmonie am Platz der Deutschen Einheit hat zwar lange gedauert und viel Geld verschlungen, aber letztlich ist auf der backsteinernen Hülle des alten entkernten Kaispeichers A ein neues schillerndes Wahrzeichen in exponierter Lage entstanden, welches sich wunderbar im Rahmen einer Hafenrundfahrt oder vom nahen Musical-Boulevard aus betrachten lässt. Im aufwändig konstruierten Innern sind Wohneinheiten, Konzertsäle sowie ein Hotel untergebracht; obendrein existiert an der Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau in 37 m Höhe eine frei zugängliche Aussichtsebene namens Plaza, von der man einen Rundumblick auf Stadt und Hafen genießen kann.
31-32 Der Marco Polo Tower ist ein eigenwillig geschwungener Luxusbau neben den Marco-Polo-Terrassen.
33 In der U-Bahn-Station Überseequartier unweit des Überseeboulevards vermittelt eine mit zunehmender Tiefe dunkler werdende Wandverkleidung einen Unterwasser-Eindruck; zudem sind als permanente Kunstinstallation längs den Rolltreppen bei jeder Lampe eckige Lautsprecher angebracht, aus denen Meeresrauschen und andere maritime Geräusche dringen.
34-35 In den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts hat sich der Warenhandel zur See grundlegend gewandelt. Im Gegensatz zu früher verbringt Frachtgut den Transfer zumeist in wetterfesten, genormten und stapelbaren Containern, für deren Aufbewahrung und Umschlag eine Freifläche genügt. Somit wurden viele der bestehenden Lagerhäuser nicht mehr benötigt; stattdessen nahm an ihrer Stelle der 2008 gegründete Stadtteil HafenCity mit modernen Büro- und Wohnkomplexen Gestalt an. Obwohl nur vereinzelt ursprüngliche Bausubstanz erhalten blieb, ist das von Kanälen und Gehwegen durchzogene Areal auf jeden Fall eine Besichtigung wert; z. B. kann man auf der Elbtorpromenade an den Elbarkaden entlang zum Internationalen Maritimen Museum im denkmalgeschützten Kaispeicher B, dem ältesten Bauwerk im Freihafen, schlendern, welches die jahrtausendealte Schifffahrts­geschichte mittels Exponaten, Modellen und Gemälden veranschaulicht.
36-40 An Dar-es-Salaam-Platz, Fleetschlösschen und St. Annenplatz vorbei gelangt man in die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende alte Speicherstadt. Hier am St. Annenufer parallel zum St. Annenfleet hat das Kaffeemuseum Burg in einem Gewölbekeller Hunderte von Objekten rund um das beliebteste Getränk der Deutschen zusammengetragen.
41-42 Das Wasserschloss Speicherstadt ist ein sehr beliebtes Fotomotiv und wird gerne von der Poggenmühlen­brücke aus abgelichtet.
43 Dialog im Dunkeln/Stillen sind Erlebnisausstellungen und -führungen in völliger Dunkelheit bzw. unter schallisolierten Gegebenheiten.
44 Im Deutschen Zollmuseum widmet sich die Sammlung im Erdgeschoss dem heutigen Zoll und seinen verschiedenen Aufgabenbereichen, während im Obergeschoss seine Historie behandelt wird.
45-47 Fußgänger­überführungen wie Jungfernbrücke oder Kibbelsteg gewähren eine exzellente Aussicht und ermöglichen eine Überquerung der Kanäle und Fleete, beispielsweise um zur Hauptkirche St. Katharinen zu gelangen oder die Backsteinfronten der Speichergebäude als Ganzes bzw. aus anderer Perspektive zu betrachten; insbesondere die diversen Brücken des Wandrahmsfleet, über die dieser Track nicht direkt hinweg verläuft, sollte man trotzdem ruhig mal aufsuchen, um einen Blick in die dortigen Wasserstraßen werfen zu können.
48-49 An den Magellan-Terrassen neben dem Sandtorpark gehen restaurierte historische Landungsbrücken zum Sandtorhafen ab, ein Traditionsschiffhafen auf schwimmenden Pontons, die sich im Einklang mit den Gezeiten heben oder senken.
50-51 Am Sandtorkai liegen in enger Nachbarschaft das Speicherstadt­museum, welches die Bau- und Nutzungsgeschichte der historischen Speicherstadt dokumentiert, und Spicy's Gewürzmuseum.
52-55 Dicht an der Spielstätte des Hamburger Jedermann, ein Open-Air-Privattheater mit der Speicherstadt als Bühne, teilen sich Hamburg Dungeon, eine schaurig-komische Familienshow über die Geschichte der Hansestadt, und das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahn­anlage der Welt und zugleich eines der derzeit beliebtesten Freizeitziele Deutschlands, ein und dasselbe Gebäude. Nur wenige Eingänge weiter beherbergt ein früherer Kaffeespeicher die Speicherstadt Kaffeerösterei, welche über Anbau-, Ernte- sowie Aufbereitungsmethoden informiert und öffentliche Verkostungen veranstaltet.
56-57 Dank einer langen Fußgängerüberführung kommt man beim Binnenhafen, wo u. a. eine schwimmende Flussschifferkirche vertäut ist, auf die andere Seite des Zollkanals.
58-59 Die historischen Häuser in der Deichstraße parallel zum Nikolaifleet gehören zu den ältesten der Hansestadt. Zwischen den Hausnummern 21 und 23 sowie 39 und 41 existieren schmale Durchlässe zu einem Pontonsteg, welcher den Blick auf das Kontorhaus und die Speichergruppen im Cremon freigibt.
60 Auf einer Fußgängerbrücke gelangt man sicher über die Bundesstraße 4 zum Mahnmal St. Nikolai, eine ehemalige, durch den Krieg zerstörte und nicht wieder aufgebaute Hauptkirche.
61 Die Trostbrücke verband ursprünglich die bischöfliche Altstadt mit der gräflichen Neustadt. Im unmittelbaren Umfeld befinden sich einige direkt nach dem Hamburger Brand oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts in verschiedenen historistischen Baustilen errichtete Gebäude, u. a. Laeiszhof, Globushof sowie das Haus der Patriotischen Gesellschaft.
62 Am Afrikahaus nahe den U-Bahn-Stationen Meßberg und Rathaus endet die Tour. Wer noch nicht das Kontorhausviertel (13-15) besucht hat, braucht dafür einfach nur geradeaus weiterzulaufen. Von der Buslinie 111 hat man sich jedoch auf dem letzten Kilometer zunehmend entfernt, stattdessen die Richtung zum Hauptbahnhof eingeschlagen.

Dieser Track einschließlich besagter Wegpunkte kann nachfolgend betrachtet als auch als GPX-Datei heruntergeladen und daraufhin angepasst, ins Navigationssystem übertragen oder in gewünschter Qualität auf einen Stadtplan projiziert werden:

Wer die vielen Museen, Aufführungen und Ausstellungen besuchen sowie sonstige Freizeitangebote wahrnehmen möchte, schafft den oben skizzierten Pfad vermutlich nicht innerhalb eines Tages, sondern sollte dafür mindestens zwei (oder mehr) einkalkulieren. Zur Unterbrechung und Wiederaufnahme der Besichtigung ist die Gegend zwischen Landungsbrücken (22) und Elbphilharmonie (29) prädestiniert, welche ungefähr in der Mitte der Strecke sowie recht zentral liegt, so dass es zu diversen Attraktionen oder Haltestellen nicht weit ist. Ebenfalls bietet es sich an, die Reeperbahn samt Umgebung (10-20) abzuspalten. Prinzipiell sind dort, wo Schleifen gegangen werden, häufig Abkürzungen möglich; andererseits verpasst man dann natürlich auch das, was innerhalb des betreffenden Abschnitts liegt.

Um die gegenüberliegende Uferseite der Norderelbe in den Tour-Verlauf einzubeziehen, könnte man zusätzlich per Shuttle-Service zum Musical-Boulevard (23) übersetzen und durch die Röhre des alten Elbtunnels zurückgehen; dadurch würde sich der Fußweg um etwa 2 Kilometer verlängern. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass die kostenlosen Shuttle-Fähren nur vor und nach Musical-Terminen verkehren; außerhalb dieser Zeiten können mit einem entsprechenden Ticket des HVV die HADAG-Hafenfähren genutzt werden, welche auch andere Anlegestellen ansteuern. Vor allem die Linie 62, die im kurzen Takt zwischen den St. Pauli Landungsbrücken und dem Stadtteil Finkenwerder pendelt, ist unter Touristen wegen ihrer lohnenswerten Aussicht sehr beliebt; an ihrem Wendepunkt westlich des Containerhafens könnte man in die Linie 64 umsteigen und im weiteren Verlauf durch Wesselhoeft-, Wester- oder Jenischpark in Richtung S-Bahn-Station Klein Flottbek (Botanischer Garten) spazieren (siehe: Umgebungsplan der HADAG-Fähren 62/64).

Tipps

Hotels und Parkplätze im Stadtzentrum können rar und teuer sein. Wer jedoch keine Vorbehalte gegen Massenunterkünfte hat, kommt mit einem Bett im Schlafsaal sehr günstig weg. Manchmal nur wenig mehr ist für Zimmer mit Gemeinschaftsbad in Randbezirken oder dem entfernteren Umland zu bezahlen, z. B. in Neugraben oder Volksdorf; allerdings müssen hierbei lange Anfahrten in die Innenstadt in Kauf genommen werden, die sich aber i. d. R. mit öffentlichen Verkehrsmitteln meistern lassen. Ein 9-Uhr-Tagesticket kostet ungefähr gleich viel wie zwei Einzelfahrausweise und kann dann bis zum Dienstschluss beliebig oft eingesetzt werden; Bahnen verkehren großenteils im 10-Minuten-Takt. Detaillierte Linienpläne, Tarifinformationen und Routen­berechnungen sind von der Webseite des HVV abrufbar. Zudem betreibt StadtRAD Hamburg ein dichtes Netz von Leihstationen, an denen Mietfahrräder entnommen bzw. zurückgegeben werden können. Bisweilen trifft man Gruppen, die auf Segway-Elektrorollern unterwegs sind.

Fußgängerüber- und -unterführungen sind vorwiegend via Rampen oder Aufzüge zugänglich, dito sonstige Aufenthalts­zonen, sofern sie nicht ohnehin ebenerdig liegen. Bei dem Wechsel vom Alsterufer auf die Lombardsbrücke (05-08), der Unterquerung der Bundesstraße 4 (32-34), den Abstiegen vom Altonaer Balkon (04-06) und von St. Pauli (20-21) sowie am Binnenhafen (56) verlaufen die obigen Tracks über Treppen, d. h. Rollstuhl- oder Radfahrer (o. ä.) sollten diesen Stellen besser ausweichen und sich stattdessen entlang der nahen Straßen bewegen.

Reeperbahn, Hafen, Speicher- und Innenstadt sind sowohl bei Tageslicht als auch bei Dunkelheit sehenswert. Postkarten, Souvenirs oder etwas zu Trinken/Essen (z. B. leckere Hamburger … ;-) gibt es i. d. R. überall dort, wo sich Touristen tummeln. Wer gerne draußen im Freien eine Pause machen und das Geschehen ringsum beobachten möchte, kann dies in etlichen Strandbars an den Ufern der Flüsse oder unzähligen Außen­bewirtungs­bereichen im übrigen Stadtgebiet tun.

An gefragten, guten oder außergewöhnlichen Lokalitäten ist es gemeinhin voll. Darum empfiehlt es sich, einige Unternehmungen früh genug im Vorfeld der Teilnahme zu reservieren/buchen, um zeitraubende Wartezeiten zu umgehen oder überhaupt Plätze zu ergattern. Zu den begehrten Aktivitäten dieser Art gehören

Gelegentlich werden zu speziellen Anlässen preisgünstige Kombi-Tickets angeboten, insbesondere sei auf die Rabattkarten Hamburg CARD und Hamburg City Pass hingewiesen.

Intension dieses Artikels ist es, anderen Reisenden, welche einen Aufenthalt in der nordischen Metropole planen, einige Anregungen oder Orientierungshilfen zu geben. Die in ihm beschriebenen Laufwege und Besichtigungen sind lediglich als Vorschläge zu verstehen. Man sollte denen nicht einfach nur stumpf folgen, sondern stets neugierig/aufmerksam bleiben sowie bei Interesse auch mal links oder rechts davon schauen … und immer im Hinterkopf haben, dass vor Ort noch etliches mehr existiert, was einen Besuch lohnt, beispielsweise

Darüber hinaus bieten sich Ausflüge in die Umgebung an, z. B. zur Insel Neuwerk im Hamburgischen Wattenmeer vor Cuxhaven, in die Lüneburger Heide – welcher der älteste und zugleich einer der größten Naturparks Deutschlands ist – sowie nach Lübeck an der Ostsee oder anderen Hafen- bzw. Badeorten rund um die Lübecker Bucht.

Insofern Augen auf, viel Spaß und eine erlebnisreiche Zeit in dieser munteren, kurzweiligen Hansestadt an Alster und Elbe!

 
Und zum Schluss noch ein kleines Rätsel: Es steht auf vier hohen Beinen und hat einen langen Hals, aber es ist keine Giraffe … was ist das? – (Nun ja, vielleicht entdeckt man ja die Lösung auf einem der nachfolgenden Fotos … ;-)

Fehlt etwas Wichtiges? Gibt es vielleicht noch Fragen? Oder besteht Interesse an mehr Informationen? – Rückmeldungen sind willkommen und können dem Autor helfen, diesen Bericht zu verbessern. Zu den fett gedruckten Begriffen findet auch eine Suche im Internet (ggf. im Zusammenhang mit der jeweiligen Region) eine Fülle von ergänzenden Details.
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Der Autor übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für Fehler oder Ungenauigkeiten, die in diesem Dokument auftreten können. Die Einschätzung/Vergewisserung, ob und inwieweit die bereitgestellten Inhalte/Daten bzgl. einer konkreten Situation korrekt, vertrauenswürdig und anwendbar sind, obliegt dem Verwender.